Hegegemeinschaft Wertach
Hegegemeinschaftsleiter:
Peter Burkard
Die Hegegemeinschaft besteht aus 13 Gemeinschaftsjagdrevieren (GJR)
und 3 Eigenjagdreviere (EJR) auf einer Gesamtfläche von 10.249 ha, davon bewaldet 1.099 ha (10,9 %).
Hegegemeinschaft Lechfeld
Hegegemeinschaftsleiter
Dip. Ing. Eckhard Schiweck
Birkach 95
86830 Schwabmünchen
Tel.nr. 08204 298 708
Email eckhard.schiweck@gmx.de
Die Hegegemeinschaft besteht aus 8 Gemeinschaftsjagdrevieren (GJR)
und 5 Eigenjagdreviere (EJR) auf einer Gesamtfläche von 7.670 ha, davon 692 ha bewaldet (9.1 %).
Hegegemeinschaft Stauden
Hegegemeinschaftsleiter:
Gerhard Magel
Gerstenstr. 10
86343 Königsbrunn
Tel.nr. 08231 17 74
Email: magel@fieber-spedition.de
Stellvertreter:
Johann Blumenhofer
Die Hegegemeinschaft besteht aus 16 Gemeinschaftsjagdrevieren (GJR)
und 10 Eigenjagdreviere (EJR) und 4 Staatsjagdreviere (StJR)
auf einer Gesamtfläche von 11.460 ha, davon bewaldet 5.292 ha (49,2 %).
Schwarzwild Arbeitsgemeinschaft Augsburg Süd
Ansprechpartner der SW ARGE Augsburg Süd
Georg Müller
86517 Wehringen
Mobil 0171 17 77 578
Email gm@interquell.de
Ignaz Reiter
Mickhauser Straße 6
86399 Bobingen/Waldberg
Tel.nr. 08204 462
Email reiter.ignaz@t-online.de
Erhebungsbogen Schwarzwild unter Formulare
Fotos zur Gründungsversammlung am 19. Oktober 2011:

Fotos © D. Lowin
Ist es des Jägers Ehrenschild, dass er bei Hege und Jagd den Geldbeutel stets offen hält?
Jagdpächter, die in Feldrevieren Niederwild hegen und bejagen, scheinen von Natur aus Idealisten mit einer starken Neigung zum Optimismus zu sein. Wie sonst kann sich ihre Bereitschaft erklären lassen, Jagdpachtverträge einzugehen, deren Risiken in unserer modernen Zeit nicht kalkulierbar einzuschätzen sind. Anders als in reinen Waldrevieren bzw. Waldrevieren mit angegliedertem Wiesen- / Feldanteil sind Jagd und Wildhege in ausgesprochenen Feldrevieren weniger stressfrei und mit höheren Risiken verbunden. Zum Einen haben Feldreviere gegenüber Waldrevieren in der Regel größere Flächen, andererseits ist die Flächen- bzw. Bodennutzung von Feld- bzw. Waldrevieren grundverschieden. Damit einhergehend sind nicht nur die Wildtierbestände unterschiedlich, auch in den Maßnahmen zu deren Hege unterscheiden sich die Aufgaben der Feldrevierjäger gegenüber denen der Waldrevierjäger. Steht in reinen Waldrevieren die Hege mit der Büchse im Vordergrund, um Schalenwild auf einen forstwirtschaftlich erträglichen Bestand einzuregulieren, so dient im Gegensatz dazu die Hege im Feldrevier vorrangig der Schaffung und Erhaltung von Lebensraum als Überlebensgrundlage für Niederwild, Hasen und Hühner. Diese Aufgaben sind zeit-, material- und kapitalintensiv. Tragen die Anstrengungen der Pächter von Feldrevieren dann langfristig auch Früchte, wie zum Beispiel ansteigende Hasenstrecken in den Lechfeldrevieren, wird gleichzeitig diese Leistung der Hege durch drastische Anhebung der Jagdpachtpreise sanktioniert.
Die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen ist im Gegensatz zu Forstwirtschaftsflächen weitaus weniger statisch. Zum Einen verändern sich in Feldjagden jährlich die Revierverhältnisse durch wechselnden Fruchtanbau, d.h. die Wildlebensräume verlagern sich damit, zum Anderen werden auch landwirtschaftliche Strukturen auf Grund politischer Entscheidungen oft in nur kurzen Zeitabschnitten grundlegend verändert.
Haben vor wenigen Jahren noch Ideologen und die Politik mit der Förderung zur Artenvielfalt in der Natur Rotationsbrachen, Stilllegungs-und Ausgleichsflächen subventioniert und gefördert, so ist dieser gute Ansatz zur Artenförderung längst überholt. Im Gefolge der Klimadebatte produzieren Ideologen Ideen und Vorschläge, welche die Politik leider zu oft mit Aktionismus weiter verfolgt.
Nachwachsende Rohstoffe zur Energiegewinnung sind das Maß der Dinge, mit dem offenbar die Welt zu retten ist. Jede Brache, jede Stilllegungsfläche ist neuerdings ein Auslaufmodell, jetzt wird darauf der Energiepflanzenanbau vom Staat finanziell gefördert. Teilweise können sich lautdenkende Politiker vorstellen, dass zukünftig Landwirte auch gut 50 Prozent ihres Einkommens mit Energiepflanzenkulturen erzielen. Artenvielfalt war politisch gesehen gestern und beim Niederwild soll der Jäger heute und morgen sehen wie er damit zurecht kommt.
Das Ergebnis ist eindeutig! Die Hasenstrecken sind drastisch eingebrochen, in manchen Feldrevieren sind sie bis zu 75 % rückläufig. Über den Anblick weniger Rebhuhnketten freut man sich, den Fasan sieht man eigentlich gar nicht mehr. Die ehemals so hoch gepriesene Förderung der Artenvielfalt hat in der Gesellschaft ihren Stellenwert eingebüßt, Bioenergie hat Vorrang.
Damit aber nicht genug, denn der veränderte Fruchtanbau in der Landwirtschaft bringt der Niederwildjagd noch ein zusätzliches Problem. Das Schwarzwild, Jahrzehnte fremd in den heimischen Feldfluren, besiedelt zunehmend in den Sommermonaten diese Fluren. Jeder weiß, dass Schwarzwild als Allesfresser nicht nur im Feldfruchtanbau zu Schaden geht, sondern sich auch ungehindert der Kinderstube beim gesamten Niederwildbesatz bedient. Auch hier mag der Revierpächter selbst dafür zu sorgen das Problem zu lösen und gegebenenfalls auch Wildschadensausgleich im Feldfruchtanbau zu zahlen.
Die Getreidemengen am Weltmarkt sind bekanntlich knapp geworden, das hat im Jahr 2007 zu einem starken Preisanstieg für Getreide und Futtermittel geführt. Für Pächter von Feldrevieren kann das existentielle Folgen haben. Mit den großflächig ausgedehnten deckungsreichen Energiepflanzenkulturen erhält Schwarzwild damit über Monate lang besten Lebensraum, der so gut wie nicht zu bejagen ist. Mit erheblichen Schäden, nicht nur an Energiepflanzen, vielmehr auch am Nahrungsgetreide, müssen Jagdpächter von Feldrevieren mit vorwiegend Ackerbau zukünftig rechnen. Allein die gestiegenen Nahrungs- und
Futtergetreidepreise – 2007 um über 100 % – zeigen bei der Regulierung von Schwarzwildschäden die existentielle Auswirkung deutlich auf. Daran ändert auch nichts das 2008 wieder etwas gefallene Preisniveau. Denn weniger Anbaufläche bedeutet Verknappung der Ernte und somit schlussendlich höhere Erzeugerpreise.
Wer auf Grund dieser augenscheinlich bekannten Entwicklung noch die Ansicht vertritt, dass Schwarzwild nur an waldnahen Landwirtschaftsflächen zu Schaden geht, bewegt sich im fatalen Irrtum. Eindrucksvolle Beispiele liefern Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern, aber auch Bayern. In den Feldrevieren bei Regensburg und Straubing habe ich in Sommermonaten selbst die Schwarzwildjagd miterlebt, die Wildschäden in erheblichem Ausmaß waren nicht zu übersehen. Die Sommerdrückjagden in unseren Feldfluren auf Schwarzwild sind bereits ernstzunehmende Vorboten einer zukünftigen Entwicklung.
Die Zeit ist reif, neue Jagdstrategien zur Schwarzwildbejagung in ausgesprochenen Feldrevieren zu entwickeln. Um Wildschaden auf Agrarflächen zu verhindern, ist jetzt gemeinsames Handeln aller Beteiligten in Politik, Verwaltung, Verbänden und Vereinen der Landwirtschaft, der Jagd und des Naturschutzes von Notwendigkeit.
Eckhard Schiweck
04.02.2009